Aufbau eines Plattenspielers

Die Basis des Plattenspielers – der Sockel – hält die einzelnen Teile zusammen. Obwohl der Socke keine wirkliche Funktion hat wird hier oft das Design des Plattenspielers festgelegt. Ob Retro, schlichte Eleganz oder moderner Minimalismus – der Sockel setzt den Ton, was das Design angeht.

Der Plattenteller ist der Teil des Plattenspielers, auf den die Schallplatte gelegt wird. In erster Linie ist die Funktion des Plattentellers, die Platte in der richtigen Geschwindigkeit und ohne eigene Schwingungen zu drehen. Welche Geschwindigkeit benötigt wird, kommt auf die Art des Vinyls an und kann gewöhnlich mit einem kleinen Schalter eingestellt werden. Die Abspielgeschwindigkeit wird in Umdrehungen pro Minute (rpm) gemessen und für gewöhnlich werden die Geschwindigkeiten 33 1/3 rpm und 45 rpm verwendet. Langspielplatten, die über einen Durchmesser von 12 Zoll verfügen, werden grundsätzlich mit 33 1/3 rpm abgespielt. Singles oder EPs, welche häufig kleiner sind, benötigen dagegen 45 rpm. Nur ganz selten gibt es noch veraltete Schallplatten, die in 78 rpm benutzt werden müssen.

Es gibt drei Arten von Antrieb für einen Plattenspieler: Direktantrieb, Riemenantrieb oder Reibradantrieb. Die Namen basieren auf der Art der Verbindung zwischen dem Plattenteller und dem Motor. Eine ausführliche Erklärung zu den Antriebsarten findet sich weiter unten.

Der Tonarm hält den Tonabnehmer und den Stylus bzw. die Nadel. Am hinteren Ende des Tonarms befindet sich ein Gegengewicht, welches den Tonarm ausbalanciert und der Nadel die richtige Auflagekraft gibt. Meist gibt es einen Hebel, womit der Tonarm abgesenkt werden kann.
Des Weiteren lässt sich der Tonarm entweder vollautomatisch, halbautomatisch oder manuell regeln. Bei einem manuellen Plattenspieler kann der Tonarm per Hand auf die Platte gelegt und am Ende wieder entfernt werden. Das Gerät erkennt hierbei allerdings das Ende der Platte nicht, sodass die Nadel in der Endlosrille weiterläuft. Bei einem halbautomatischen Plattenspieler wird das Ende der Platte erkannt und die Nadel automatisch in die Ausgangsposition gebracht. Bei einem vollautomatischen Spieler wird zusätzlich die Nadel selbst am Anfang auf die Platte gesetzt und der Hörer muss die Schallplatte nur noch wenden.

Der Tonabnehmer befindet sich am Ende des Tonarms und beinhaltet den Stylus, auch die Nadel genannt. Die Nadel des Plattenspielers besteht meist aus Saphir oder Diamant und gleitet durch die Rillen der Platte, die den Ton erzeugen. Der Tonabnehmer verwandelt das Tonsignal und macht es hörbar.

Antriebsarten

Riemenantrieb

Der Riemenantrieb ist die heute am häufigsten verwendete Antriebsart. Bei diesen Plattenspielern wird die Motorachse mithilfe eines Gummiriemens mit dem Plattenteller verbunden. Da der Riemen die Vibrationen des Motors sehr gut absorbiert gelangen diese nicht bis zur Nadel und haben keine Auswirkungen auf die Soundqualität. Es treten somit deutlich weniger Rumpelstörungen auf. Allerdings kann das Material des Gurtes mit der Zeit an Elastizität verlieren. Zudem ist der Riemenantrieb anfälliger für Tempoveränderungen.

Direktantrieb

Plattenspieler mit Direktantrieb werden vor allem im DJ-Bereich eingesetzt, da sie sich für spezielle Techniken wie das „Scratching“ eignen. Bei dieser Antriebsart ist der Motor direkt mit dem Plattenteller verbunden, da die Antriebsachse des Motors auch gleichzeitig die Achse des Plattentellers ist. Dadurch haben diese Plattenspieler in der Regel die kürzeste Hochlaufzeit. Jedoch können die Vibrationen des Motors leicht auf den Plattenteller übertragen werden, was zu einem verzerrten Klangbild führen kann.

Reibradantrieb

Die ersten Plattenspieler überhaupt wurden mit einem Reibradantrieb ausgestattet, weswegen diese Antriebsart auch zu den ältesten gehört. Der Motor wird in diesem Fall über Zahnräder mit dem Plattenteller verbunden. Damit eine störungsfreie und vibrationsarme Drehung stattfindet werden die Zahnräder mit einer Gummischicht überzogen. Trotz Gummischicht kann sich der Verschleiß und die Zersetzung des Rades nach einiger Zeit in der Soundqualität bemerkbar machen. Heutzutage wird ein Reibradantrieb nur noch in Vintage Geräten verwendet.

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